Züchter-Interview 2012

Interview

Im Hunde 4/12

 

Originalbericht  Rahel Marschall

 

Züchter-Interview

 

<<Schwierig, verantwortungsvolle Besitzer zu finden>>

 

Béatrice Schwarzentruber aus dem sankt-gallischen Niederhelfenschwil züchtet seit 1995 Belgische Schäferhunde der Varietäten Groenendael, Tervueren und Laekenois. In ihrem Zwinger, der mit dem Goldenen Gütezeichen der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft zertifiziert ist, sind bisher 33 Würfe mit 212 Welpen gefallen.

 

Sie züchten Belgische Schäferhunde, weshalb?

Der Belgische Schäferhund gefällt mir, weil er eine harmonische Körperform mit einer stolzen Kopfhaltung hat. Zudem sind die Hunde temperamentvoll, sensibel, wunderschön und für mich von idealer Grösse. Belgische Schäferhunde eignen sich sowohl als Familien - als auch als Sporthunde. Mein Ziel ist es, Hunde zu züchten, die dem Charakter des Belgischen Schäferhundes entsprechen und auch an Ausstellungen vorzügliche Resultate erzielen.


Sie züchten drei der vier Varirtäten des Belgischen Schäferhundes.

Béatrice Schwarzentruber: Mein Herz schlägt ganz speziell für die Langhaarigen und seit meiner Ausbildung zur Rasserichterin auch für die Rauhaar-Variante, den Laekenois. Seit ich diese Varietät kennengelernt habe, setze ich mich auch besonders für diese tolle und seltene Rasse ein.

 

Sie beschreiben sich auf der Webseite als <<familiäre Zuchtstätte>> - im wahrsten Sinn des Wortes, ihre drei Kinder ind ebenfalls dem Hund <<verfallen>>.

Schwarzentruber: Unsere Kinder sind mit der Hundezucht aufgewachsen und heute alle im Hundesport aktiv. Ob als Militärhundeführerin, bei der REDOG, im Canin-Cross, im Agility oder als Teilnehmer an Gruppenwettkämpfen. Auch mein Mann ist von dieser Passion angesteckt. Er ist für mich eine grosse Unterstützung.

 

Worauf achten Sie, wenn Sie zukünftige Welpenbesitzer auswählen?

Schwarzentruber: Die zukünftigen Welpenbesitzer müssen bereit sein, viel Zeit zu investieren. Der Belgische Schäferhund ist ein aktiver Hund. Zudem muss ein Interessent bereits Hundeerfahrung mitbringen, natürlich am liebsten mit Belgischen Schäferhunden. Des Weiteren ist mir wichtig, dass die Hunde in der Familie leben können und nicht etwa im Zwinger gehalten werden.

 

Was hat sich in den 17 Jahren verändert, in denen Sie züchten?

Schwarzentruber: Ich habe das Gefühl, dass sich bei den Belgischen Schäferhunden das Wesen im Sinne eines ausgeglichenen Charakters verbessert hat. Dennoch wird es je länger desto schwieriger, verantwortungsvolle Welpen-Käufer zu finden, die den anspruchsvollen Hunden gerecht werden.

 

Welches Erlebnis war für Sie als Züchterin unvergesslich?

Schwarzentruber: Die Geburt von <<Hayo>> letzten Herbst. Ich dachte, dass meine Laekenois-Hündin <<Chilli>> nicht aufgenommen hatte. <<Chilli>> hat uns schliesslich völlig überrascht, indem sie ihren Sohn - den einzigen Welpen - ganz alleine zur Welt gebracht hat. Zum Glück hat diese Rasse noch so viel Ur-Instinkt.